#Kommunikationsdonts

Von der Wut zur Liebe - Sprache ist Bindung

von Manuela

Blöde Mama!

Als ich vor vielen Jahren einen Kindergartenplatz suchte, landete ich direkt an einem Infoabend in einem Gespräch mit der Leitung einer Einrichtung.
Sie erzählte mir von ihrem eigenen Erlebnis mit ihrer Tochter, im Supermarkt. Es ging um „Erziehung„. Die Tochter wollte etwas haben, bekam es nicht. Sie reagierte so, wie sie es eben konnte: „Blöde Mama!“

Nur reagierte die Mutter zurück – so, wie ihre Tochter: „Blöde Mütter haben blöde Töchter.“

Kinder werden unterbewusst objektiviert

Prinzip: Wie du mir, so ich dir.

Was passiert hier genau?

Die Mama, die von ihrer Tochter „objektiviert“ wurde, objektiviert zurück.
Ich war schockiert. Damals wie heute und ich weiß, dass es schwierig ist, solche Situationen auszuhalten. Trotzdem.

  • Wie-du-mir-so-ich-dir ist nichts als ein Liebesentzug, ein Beziehungsabbruch, Trennung.
  • Wie-du-mir-so-ich-dir ist kein reifes (aka er-wachsenes), respektvolles, überlegtes, soziales, achtsames, liebevolles Agieren. Und gerade das wollen wir unseren Kindern ja beibringen, eigentlich. Oder?

Warum „blöde Mama?“

Da ist ein Schmerz bei deinem Kind. Bereits vorher hat jemand, ganz unterbewusst, dein Kind abgewertet. Es beschämt. Es zu etwas gemacht, ihm oder ihr „einen Stempel“ aufgedrückt, zum Objekt gemacht.

Kinder lernen dann, „wie das geht“. Und sie objektivieren zurück.

In dem Moment jedoch, wo die Mama dann mit gleicher Münze (erneut) „heimzahlt“, lernt das Kind, dass seine unerfüllten Bedürfnisse (Genuss) und die dazugehörigen Gefühle (Trauer) für die Mutter inakzeptabel sind und besser nicht ausgelebt werden sollten, wenn es weiterhin geliebt werden möchte.
Sie versteht, dass ihr Verhalten schuld daran ist, dass sie keine Liebe, kein Verständnis, keine Annahme von ihrer Mutter erhält.

Die Folge: Die Tochter wird versuchen, ihre Gefühle und Wutausbrüche zu meiden und zu unterdrücken – um auch in solchen Momenten geliebt zu bleiben.

33 Alternativen 

statt zu Schreien und Schimpfen

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Der Schmerz liegt auch in dir

Wenn wir selbst also „mit gleicher Münze“ agieren, dann dürfen wir achtsam und liebevoll mit uns selbst sein. Denn, ganz bestimmt, auch du wurdest objektiviert. Dein „inneres Kind“ weint, wenn es mit „blöd“ betitel und respektlos behandelt wird.

Die Antwort liegt also einerseits in der Annahme des starken Gefühls des Kindes: Annehmen, dass sie wütend ist, annehmen, dass sie traurig ist – alle Gefühle dürfen sein. Mit ihr bedauern, dass der Wunsch für etwas heute unerfüllt bleibt…und vielleicht nach gemeinsamen Lösungen suchen, die das dahinterliegende Bedürfnis nährt.

Doch die Antwort liegt auch in der Annahme deines verletzten inneren Kindes: Ja, da ist ein Schmerz, ein offene Wunde in dir, die du heute liebvoll sehen und heilen darfst. 

Beides zu erkennen und anzugehen, ist ein unglaublich kraftvolles Geschenk. Es ist der Weg der bewussten Elternschaft, auf dem ich dich von Herzen begleite.

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