Podcast #75 – Vatersein und Partnerschaft: Wie Rollenklarheit und Kommunikation zu gelingenden Beziehungen führen

Mit der Geburt eines Kindes wird die Paarbeziehung auf die Probe gestellt. Dabei kommt es oft zu Konflikten, Vorwürfen und gegenseitiger Kritik, die nicht nur der Paarbeziehung schaden.

Viele Männer fühlen sich, wie Mütter auch, oftmals unsicher und überfordert in ihrer neuen Rolle und haben Schwierigkeiten, eine gleichberechtigte Partnerschaft zu führen und Verantwortung zu übernehmen. Doch wie kann man aus diesen Konfliktschleifen herauskommen? Wie können Männer und Frauen gemeinsam wachsen und eine harmonische Beziehung und Elternschaft gestalten?

Wie können Väter ihre Verantwortung in der Erziehung wahrnehmen und wie können Frauen sie dabei unterstützen?

Einblick dazu gibt Carsten Vonnoh, systemischer Berater, Autor und Vater zweier Kinder in dieser Podcastepisode.

Im Interview sprechen wir über

  • die Veränderungen und Herausforderungen für moderne Männer,
  • warum die Reflexion und der Rückblick der eigenen Vaterschaft essentiell ist, um eigene Reaktionsweisen zu verstehen
  • wie Paare den Konflikt “Mein Mann ist mein drittes Kind” lösen können
  • Wie Väter aus alten Mustern ausbrechen und ihre eigenen Bedürfnisse ernst nehmen lernen
  • wie Kommunikation und Verantwortung als Schlüssel zur Lösung von Beziehungsproblemen gelingt.

Dabei geht es um wichtiges Know-how, wie „Loslassen“ und „gemeinsames wachsen“, sowie die ehrliche Kommunikation als Schlüssel zur Lösung von Beziehungsproblemen, die Frauen und Männer gleichermaßen betrifft.

Die ganze Episode findest du hier:

Rollenklar in der Paarbeziehung

Immer mehr Männer stellen fest, dass sie neue Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf ihre Partnerschaft und die Erziehung ihrer Kinder haben.
Doch oft fehlt es an Austauschmöglichkeiten und einem Repertoire an Konfliktlösungsstrategien außerhalb von Machtausübungen, was dazu führt, dass sie in eben diese alte Muster zurück fallen.

„Ich glaube, dass viele Männer noch nicht so wirklich einen Platz in diesem Erziehungsprozess gefunden haben. Das führt dann auch dazu, dass viele Männer sich nicht wirklich wahrgenommen und nicht wertgeschätzt fühlen.“

Carsten betont dabei auch, dass die Väterrolle sich zwar verändert hat, aber es immer noch viel Raum für Optimierung und Selbstbestimmtheit in dieser Rolle gibt: „Die Väter müssen sich selbst so organisieren, dass sie mehr Zeit für ihre Kinder haben. Dazu gehört auch, dass sie sich für moderne Erziehungsmethoden interessieren“, sagt Vonnoh.

Vatersein: Warum die Reflexion und der Rückblick der eigenen Vaterschaft essentiell ist

Es kommt häufig vor, dass Männer ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen nicht ernst nehmen und von ihren Müttern gelernt haben, wie sie sich verhalten sollen. Reflexion und der Rückblick auf die eigene Vaterschaft sind jedoch entscheidend, um zu verstehen:

  • Warum reagiere ich als Vater so?
  • Was hab ich selbst erlebt als Sohn in der Beziehung zum eigenen Vater?

Carsten betont, dass es wichtig ist, dass sich Männer ihrer persönlichen Themen bewusst werden und ihre eigene Rolle in der Erziehung und Beziehung hinterfragen.

Denn erst durch den Rückblick können sie verstehen, warum man so reagiert hat, wie man es getan hat und wie man es beim nächsten Mal anders machen kann. Carsten sagt dazu: „Reflexion ist wichtig, damit man Verhaltensmuster erkennen und letztendlich besprechen kann.“

Konflikte zwischen den Eltern wegen „Erziehung“

Viele meiner Klientinnen sagen, dass sie sich allein verantwortlich für die Erziehung der Kinder fühlen und dadurch schnell überfordert sind. Gleichzeitig führt ihr Anspruch darauf, „wie“ eine (bedürfnisorientierte und damit gewaltfreie) Erziehung aussehen kann, oft dazu, dass sich ihre Partner bevormundet und bemuttert fühlen.

Dabei ist es wichtig, dass Männer ihren eigenen Weg in der Kindererziehung gehen dürfen und ermutigt werden, Zeit allein mit den Kindern zu verbringen. „Jeder muss seine Rollenbild-Muster überprüfen und bereit sein, aktiv an einer neuen Beziehungsgestaltung zu arbeiten“, betont Vonnoh.

Natürlich geht damit auch einher, dass die Frauen ihren Partner nicht „anweisen“ und wie ein „drittes Kind“ behandeln, sondern bereit sind, seine Kompetenzen zu sehen und die Verantwortung der Erziehung mit ihm zu teilen, ihm die Chance geben, in seine Rolle hinein zu wachsen, und dann schließlich als Team zusammenwachsen zu können.

Eine ehrlich und authentische Kommunikation gerade hier ist der Schlüssel, um gemeinsam Vater-Sein und Mutter-Sein gestalten zu können und gleichzeitig ein Paar zu bleiben.

All die Veränderungen und Herausforderungen, die Familie mit sich bringt, sind nicht einfach zu meistern, und doch ist es unabdingbar, dass Paare gemeinsam daran arbeiten.

Eine bedürfnisorientierte Erziehung mit dem Partner umzusetzen, erfordert Zeit, Reflexion, Offenheit und die Bereitschaft, die eigene Rolle in der Erziehung und Beziehung zu überprüfen und offen zu bleiben.

„Ich glaube, dass es wichtig ist, sich immer wieder bewusst zu machen, dass man nicht immer alles richtig machen kann“, sagt Carsten.

Die Podcastepisode in voller Länge kannst du dir hier auch in meinem YouTube-Kanal ansehen:

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Wenn du wissen willst,

  • was du tun kannst, wenn dein Partner anders erziehst als du,
  • welche Auswirkung eure Paarbeziehung auf eure Eltern-Kind-Beziehung hat und
  • wie ihr gemeinsam Wege findet für eine achtsame, bedürfnisorientierte Elternschaft,

dann lade ich dich herzlich ein zu meiner LIVE-Masterclass „Mein Partner erzieht anders als ich“ am 22. Juni 2023.

Hier geht’s zur Anmeldung.