Podcast #107  – Gefühle verstehen #2: „Mein Kind reagiert mit Reue, ändert aber nichts.“ 

    Gibt es etwas, wo du sagen würdest: „Oh ja, wenn ich könnte, dann würde ich die Zeit zurückdrehen und es anders machen“?

    Die Frage ist ein wenig rhetorisch, denn ich weiß, dass es viele Dinge gibt, die du bereust. Schon alleine die Momente in der Eltern-Kind-Beziehung, in denen du so reagiert hast, wie du es gerade nicht wolltest: Diese vielen kleinen, stressigen Alltagssituationen, in denen du dir denkst, „Warum habe ich als Mutter jetzt eigentlich so geschimpft?“ (Mehr über deine Wut liest du auch hier.)

    Ja, das sind die Momente, in denen du mit Sicherheit auch Reue empfindest und am Liebsten mit Hermines Zeitumkehrer deine eigene Reaktion rückgängig machen möchtest.

    Da es mir ein großes Anliegen ist, dass auch du Gefühle besser kennenlernst und dadurch auch dann in schwierigen emotioalen Momenten mitfühlender sein kannst mit dir und deinem Kind, stelle ich dir heute in der Podcastreihe „Gefühle verstehen“ die Reue vor.

      In dieser Episode erfährst du…

      • Was Reue ist
      • Was Reue bewirken kann
      • Wann die Fähigkeit Reue zu empfinden bei Kindern entsteht und warum das wichtig ist

      Außerdem beantworte ich auch eine Frage einer Teilnehmerin aus dem Mentoring-Programm “Gemeinsam wachsen”, in dem es um einen Konflikt und Reue geht: Sie möchte nämlich wissen, wie sie mit der Situation umgehen kann, in der ihr Sohn mehrmals Spielzeug von einem Freund geklaut hat, Reue empfindet, sein Verhalten hier jedoch nicht ändert.

      Was Reue ist und kann

      Die Reue befähigt dich also, dass du den Sinn dahinter erfährst – den Sinn der alten Erfahrung.“

      Reue ist ein unangenehmes Gefühl, das entsteht, wenn wir feststellen, dass unsere Entscheidungen oder Handlungen zu Ergebnissen geführt haben, die wir heute anders wünschen würden. Als Mama kennen wir alle diese Momente, in denen wir uns fragen, warum wir auf eine bestimmte Art und Weise reagiert haben, obwohl wir eigentlich achtsam und liebevoll sein wollten.

      Aber Reue ist nicht nur ein negativer Teil des Elternsein. Sie kann uns dabei helfen, bessere Entscheidungen zu treffen und uns weiterzuentwickeln: Sie gibt uns die Möglichkeit, aus unseren Erfahrungen zu lernen und uns selbst zu reflektieren. Die Reue kann uns deshalb dazu befähigen, eine achtsamere, liebevollere und geduldigere Mama zu werden.

      Das Schöne an der Reue ist ferner, dass sie uns die Möglichkeit gibt, Sinnhaftigkeit in unseren Erfahrungen zu erkennen. Sie kann uns helfen, tiefer zu verstehen, warum wir in bestimmten Situationen anders gehandelt haben und wie wir daraus lernen können. Es geht darum, die Reue nicht zu unterdrücken oder in Verzweiflung zu versinken, sondern sie als Ansporn zu nutzen, um uns weiterzuentwickeln.

      Diebstahl ohne Reue?

      Reue zu empfinden ist Teil der kognitiven Entwicklung von Kindern – sie ist also nicht imemr präsent, sondern entsteht im Reifeprozess des Gehirns.

      Wenn ein Kind klaut und keine Reue empfindet, ist das der Hinweis, dass es u.a. noch kein ausgebildetes Unrechtsbewusstsein hat – es bedarf hier wirklich keinen Grund der Sorge! 

      Zeigt ein Kind jedoch Reue, Scham und Unrechtsbewusstsein, dann sind dies gute Anzeichen dafür, dass das Kind bereits eine gewisse kognitive Entwicklung durchlaufen hat und sich seiner Taten (und der vermittelten Werte) bewusst ist. Nichtsdestotrotz: Es lohnt sich immer mit dem Kind in Verbindung zu gehen und zu gucken, welches Bedürfnis und tieferliegende Grund Auslöser für sein Verhalten sind.

      Mein Feedback auf die Frage einer Teilnehmerin aus „Gemeinsam wachsen“, meinem Mentoring-Programm hörst du in dieser Episode.

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