Podcast #101 “Mama, gibt es den Weihnachtsmann wirklich?” Zwischen Fantasie, Tradition und spiritueller Bedeutung

    Das Weihnachtsfest mit all seinen traditionellen Bräuchen ist, beginnend beim Weihnachts-/Christbaum, dem (Be-)Schenken und auch dem Weihnachtsmann bzw. Christkind, ein vielschichtiges und komplexes Thema.

    Spätestens dann, wenn die Frage nach der Existenz des Weihnachtsmann gestellt wird, gelangen wir Eltern hier oft in einen Zwiespalt: Soll man seinen Kindern die Illusion des Weihnachtsmanns (weiter) vorspielen oder ist “der Moment gekommen” sie über die wahre Bedeutung des vielschichtigen Festes “Weihnachten” aufzuklären?

    In dieser Podcastepisode erhältst du Gedanken und Ideen darüber, wie du mit dem kindlichen Glauben an den Weihnachtsmann umgehen kannst, wie Eltern diesen mit ihren eigenen Überzeugungen in Einklang bringen und die eigenen Werte und Traditionen in das Weihnachtsfest integrieren können.

    Spoiler vorab: Die Frage, was Weihnachten, also die Geburt Jesu und all die Feierlichkeiten, Bräuche und Traditionen in deiner Familie für dich und für euch bedeuten, welche Werte ihr letztendlich habt, ist immer individuell zu beantworten. Dementsprechend wir auch die Lösung für dieses Dilemma immer ganz individuell sein.

    Nun aber los!

    Das unglaubliche Dilemma – die Frage um den Weihnachtsmann

    Es ist echt ein unglaubliches Dilemma – die Frage um den Weihnachtsmann bzw. analog dazu dem Christkind. Ganz ehrlich, was haben wir uns da nur dabei gedacht?

    Die Fragen, die Eltern und natürlich auch meine Frauen hier beschäftigen, sind in diese hier:

    • Gefährdet die Lüge über den Weihnachtsmann das Vertrauen zu uns Eltern? 
    • Fühlen sich die Kinder veräppelt, wenn sie erfahren, dass alles nur eine Geschichte ist?
    • Mein Kind will daran glauben – es glaubt ja auch an Feen, Monster, Zauberer. Nehme ich ihm dann nicht ein Teil seiner Fantasie und Vorstellung, wenn ich sage „das gibt’s aber nicht“?
    • Wie soll ich meinem Kind denn nur sage, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, wenn alle um es herum behaupten, dass es ihn gibt? (z.B. auch Großeltern darüber sprechen, Werbung, Medien, „Außenwelt“)
    • Wenn mein Kind weiß, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, soll es das Spiel dann weiterspielen, damit kleinere Kinder nicht plötzlich mit diesem Thema konfrontiert werden?
    • Und auch: Wer sagt eigentlich, dass es den Weihnachtsmann/das Christkind nicht gibt? Gibt es im Umkehrschluss dann auch keine Feen, besonderen Kräfte – guter und böser Art? Und wer beweist, dass es jemals Jesus gegeben hat? Ist das nicht auch nur eine Geschichte?

    Eine Antwort ist also weder schnell noch leicht gefunden, denn es geht hier in die Tiefe deines Glaubens.

     

    Die Fantasie und magische Phase der Kindheit beachten

    Die Entwicklung des Kindes ist bei diesem Thema mit zu beachten. Denn Kinder spielen und können in die Fantasie versinken (und wir Erwachsene dürfen uns hier gerne etwas abschauen). Feen, Zauberer, Monster, Hexen, Dinos, Puppen und alles, mit dem das Kind spielt, kann lebendig werden, sprechen, Abenteuer erleben. Mit dieser Fähigkeiten entstehen natürlich auch Ängste (hier habe ich bereits etwas dazu geschrieben) vor eben jenen Gestalten – auch das gehört dazu.

    Die „magische Phase“ in der Entwicklung von Kinder erlebt seinen Höhepunkt zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr und auch danach versinken Kinder noch freudig in ihren Gedanken. Die Fantasie spielt dabei für die Entwicklung eine wichtige Rolle: Das „durchspielen“ von Situationen ermöglicht dem Kind, Probleme in der Realität lösen zu lernen. Es trainiert seine Vorstellungskraft, seine Kreativität und auch damit sein Selbstvertrauen in die eigenen Kompetenzen. 

    In der magischen Phase der Kindheit „verschwimmt“ Realität und Fantasie. Aufgrund der noch nicht vollständig entwickelten, kognitiven Fähigkeiten ist es Kindern hier nicht möglich „logisch zu denken“ oder zu schlussfolgern, überhaupt zu differerenzieren darüber „was Realität ist“.

    Der Anker in der Entwicklung ist daher Sicherheit, Vertrauen und Wissen darüber, „wie die Welt funktioniert“. Deshalb ist die Frage nach dem Weihnachtsmann realistisch bei Kinder ab ca. 8. Lebensjahr zu erwarten, dann, wenn Kinder aktiv kritisch hinterfragen (lernen) und sich mehr und mehr das „logische Denken“ entwickelt.

    Was die Weihachtsmannfrage angeht:
    Ich habe für meine Kinder im Rahmen dieses Dilemmas entschieden, eine Auflösung zu bringen, sobald die Frage nach dem Weihnachtsmann ernsthaft gestellt wird.

    Der Weihnachtsmann bringt die Geschenke?

    Ich, geborene Nürnbergerin, habe als Kind gedacht, dass das Kind vom Nürnberger Christkindlesmarkt, „das Christkind“, im Anschein eines Rauschgoldengels, durch die Lüfte schwingt und die Kinder beschenkt. So viel dazu 🙈

    Wo wir schon beim Thema sind: Geschenke! Was ist dir am Schenken und Beschenkt werden wichtig?  (Und es geht sicherlich nicht um Konsum!) Warum „macht ihr das“? „Weil man das halt so macht in unserer Gesellschaft“?

    Für mich ist diese Frage nach dem Weihnachtsmann eine echte Chance für Wachstum! Sie zwingt Eltern, dass sie sich mit diesem Thema auseinander setzen, denn irgendwann ist das Kind alt genug und hinterfragt, will wirklich wissen, verstehen…

    Was also kann deine Antwort sein? Ein kurzes, prägnantes „Naja, das haben wir halt erzählt“  – oder nutzt die diese Einladung des Lebens, um zu entdecken, woran du eigentlich glaubst?

    Was sind deine Werte, die du am Weihnachtsfest ausdrücken möchtest?
    Was bedeutet Spiritualität für dich?
    Worum geht es dir beim Weihnachtsfest wirklich? 

    Meine Gedanken dazu findest du auch hier im Podcast auf YouTube.

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