#Alltagstalkdonts

Sprache ist Bindung

von Manuela

Immer – wirklich immer

Immer. Wirklich immer. Ausnahmslos – immer!

Ich habe echt verdutzt geguckt, als meine Tochter zum ersten Mal derartige „Verallgemeinerungen“ sagte. Dies Wörter stecken einfach so tief fest – auch bei mir. Seufz.

Wenn etwas „immer“ so ist, dann ist das natürlich eine Übertreibung.

Und: bei solchen Sätzen vermischen sich Beobachtungen und Bewertungen.

Immer lässt du alles liegen.“
„Ich muss euch immer hinterher räumen.“
„Du fängst aber auch immer an!“
„Hör halt auf deinen Bruder zu provozieren! Du machst das echt immer so!“
„Wenn ich mal was für mich machen will, dann ist bei uns zu Hause immer Chaos.“

Das Ergebnis ist ein Konflikt.
Der Empfänger deiner abwertenden Botschaft, sei es dein Kind oder Partner, wurde mit deinen Worte in seiner Integrität verletzt.
Er oder sie hört einen Vorwurf, Kritik und wehrt sich zurecht mit: „Stimmt ja gar nicht!“
Vielleicht passiert sogar ein Jetzt-erst-Recht-Moment, eine selbsterfüllende Prophezeihung:
„Du findest, ich bin immer so? Dann zeige ich dir, wie ich immer so bin!“

Was hilft, ist, wenn wir sprachlich einfach in der Gegenwart bleiben, sagen, was wir sehen.
Im >JETZT<.

Denn: wenn wir diese Verallgemeinerung immer hören, immer in denselben Situationen, dann kann aus einer einmaligen Handlung, aus einem Moment, ein Persönlichkeitsmerkmal werden: „Du bist (immer) so.“

Dabei ist es jetzt so. Heute. In diesem Moment.
Morgen oder später ist es wieder anders.

Überprüfe daher lieber noch einmal: Ist es wirklich „immer“ so?

 

Und doch…

… fällt es dir manchmal so verdammt schwer, die Wut deines Kindes auszuhalten. Zu begleiten. Vielleicht hilft dir dann dieser 6-Schritte-Fahrplan, damit du nicht selbst an die Decke gehst. Gleich kostenfrei holen, ausdrucken, aufhängen!