#Alltagstalkdonts

Sprache ist Bindung

von Manuela

„Du sollst kein Zeug vom Boden aufheben. Das angeschleimte, dreckige Ding!

Sätze mit „sollen“…⁠

?…geben eine konkrete Aufforderung, sie sagen, was jemand zu tun und zu lassen hat.⁠ Damit einher signalisieren sie ein Machtgefälle, in dem einer belehrt und der andere belehrt wird. 

?…sind genau genommen Befehle und Belehrungen, um zu moralisieren, zu predigen (denk mal an die 10 Gebote, oder zumindest 2 davon)!⁠

?…sind Teil von Erziehungsgedanken und Glaubenssätzen, die dich leiten, jedoch nichts über deine eigenen, persönlichen Werte und Bedürfnisse aussagen.

Dahinter steckt auch der Wunsch, das Verhalten des Gegenübers unter Kontrolle zu halten. Je mehr Kontrolle ich habe, weil ich den anderen zurechtweise, umso mehr Macht im Spiel – und damit kein gleichwertiges, gleichwürdiges und respektvolles Miteinander.  

„Du sollst nicht meine Blumen ausreißen.“Warum eigentlich?⁠
„Du sollst nicht rumzappeln.“Warum eigentlich?⁠
„Du sollst nicht so laut schreien!“ ⁠Warum eigentlich?⁠
„Das solltest du wissen!“ Was genau und warum?

Viel wertvoller, respektvoller, authentischer ist es, wenn du klar machst, was genau hinter deinem „sollen“ steckt! 

Denn dein Bedürfnis erkennt dein Kind hier nicht. Und wenn es nicht weiß, wer du bist und warum, versteht es nicht, warum es kooperieren soll und es weiß auch nicht, welche Gedanken dich treiben!⁠

Probiere es mal mit:
„Ich möchte…“
„Ich will…“
„Mir ist wichtig, dass…, weil….“ oder „Ich sorge mich um, denn…“

Ein paar weitere Tipps, wie du im Alltag achtsam mit deinem Kind sein kannst, findest du auch hier.