Podcast #96 „Das triggert mich!“ Wie wir durch unseren Kinder mit uns selbst konfrontiert werden

    In dieser Podcastepisode stehen die emotionaler Auslöser im Vordergrund: Du erfährst, warum dich das Verhalten deines Gegenübers, z.B. das deines Kindes, triggert und was das, sowie deine Reaktion darauf, mit dir selbst zu tun hat.

    Dabei erhältst du Einblicke in das Feld der “Projektion”, darüber, wie unser Gehirn auf Reize reagiert, welche Rolle unsere Reaktion auf den Reiz spielt und wie es dir gelingen kann, schließlich bewusster zu handeln.

    Hier kannst du dir die ganze Episode direkt anhören:

    Sich selbst im Gegenüber erkennen

    Da stehe ich, halte die Mineralwasserflasche in der Hand. Am Herd brutzelt es heftig. Das Essen ist fertig, es kann losgehen. Und doch merke ich, wie mein innerliches Stressbarometer nach oben steigt:

    „Möchtest du mit oder ohne Sprudel?“ frage ich ein zweites Mal meine Tochter und zähle im Kopf bereits: „21, 22,……“

    „Äääähm….“ sagt sie, während sie seelenruhig und vertieft auf einem Papier zeichnet.

    In meinem Kopf zähle ich weiter „23, 24, 25…“ Sie hat mich gehört, aber überlegt noch. Sie braucht einfach noch eine Sekunde mehr Zeit!

    Dann sagt sie („endlich„) „mit“.

    Eine Situation, die mich triggert. Nicht, weil ich keine Geduld hätte, sondern weil ich etwas von mir in meiner Tochter „gespiegelt“ bekomme. Etwas, das ich als meine eigene Schwäche sehe, nämlich, dass ich mich oft auch nicht entscheiden kann. 

    Die Wut, die dabei entsteht, hat nichts mit meiner Tochter zu tun, sondern mit mir selbst – meinen eigenen Wünschen, mich schneller zu entscheiden. 

    Schattenseiten, die triggern

    Wenn dich das Verhalten deines Kindes triggert, hat das also immer etwaws mit dir selbst zu tun: Mit deinen Werten, deinen unerfüllten Bedürfnissen, deinen Erfahrungen.
    „Den Spiegel hinhalten“ bedeutet daher auch, dass es uns zeigt, was in uns präsent ist, z.B. unsere eigene Schattenseite, die wir an uns selbst nicht mögen, auf unser Gegenüber übertragen. Oft sind dir davon dann getriggert. 
    Wenn du dir über deine eigenen sog. Projektionen bewusst wirst, ermöglicht dir dieses Bewusstsein, wieder liebevoll mit dir selbst und mitfühlend mit deinem Gegenüber zu sein.

    Trigger sind Auslöser

    Trigger selbst sind ganz unterschiedlich – es können Düfte, Töne (oder die „Art“ wie jemand etwas sagt), ein bestimmtes Aussehen, ähnliche Konfliktmomente sein, mit denen du eine Assoziation verbunden hast. Diese (oft unterbewusste) Erinnerung an eine alten Erfahrungen lösen Reaktionen aus mit dem Ziel, dich selbst vor einer erneuten emotionale Verletzung zu schützen. Die Reaktion ist dabei der „Kampf oder Flucht“-Modus, um das eigene Überleben zu sichern.

    Aber dafür brauch ich eben das Bewusstsein, dass ich sagen kann, okay, das triggert mich jetzt gerade und es hat was mit mir zu tun, mit meinen Erfahrungen, die mich irgendwann mal früher wütend gemacht haben oder Erfahrungen, in denen ich früher ohnmächtig war, in denen ich mich hilflos gefühlt habe.“

    Durch Bewusstwerdung und Selbstreflexion kannst du lernen, diese Auslöser zu erkennen und besser damit umzugehen. Wenn es dir schwer fällt, deine Schattenseiten selbst „übertragen“ im Anderen zu erkennen, dann mag ich dich herzlich für einen ersten Schritt zu meiner Impulswoche „Reise zum inneren Kind“ einladen.

    Es ist wichtig, aus dem Konflikt mit dem Kind heraus den Schatz und das Geschenk zu erkennen: Nämlich den Weg zu dir selbst, zu deinen Glaubenssätzen, deinen eigenen alten Sprach- und Reaktionsmustern und diese schließlich zu transformieren.

    Die ganze Episode dazu kannst du dir auch hier anhören:

     

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