Podcast #92Perfektionismus ist eine Einbahnstraße

In der Elternschaft und im Leben generell ist so oft der Wunsch präsent, es „richtig“ oder „besser“ zu machen. Zu optimieren, wo es geht, damit “es” endlich passt. Doch Perfektionismus ist eine Sackgasse.

In diesem Interview mit Frauenbegleiterin und Hebamme Aninna Diebold erfährst du,

  • wie Perfektionismus entsteht
  • warum er dich manchmal in eine Sackgasse führen kann und
  • wie du lernen kannst, dich davon zu lösen.

Eine Episode, die immer relvant ist, wenn du dich selbst beschämst und denkst „das hätte ich besser machen müssen“, wenn da ständig das Gefühl ist von „das war nicht gut genug.“

Perfektionismus – was ist das und woher kommt er?

Zuallererst: Perfektionismus, als der eigene innere Drang „es besonders gut zu machen“, ist eine Selbstschutzstrategie. Um ihre Herkunft verstehen zu wollen, geht der Blick zurück in die Vergangenheit. In die Zeit der eigenen Kindheit, in die Beziehung zu den eigenen Eltern – zur Art und Weise wie Eltern bzw. Bezugspersonen mit einem als Kind umgegangen sind. 

Wurde man als Kind oft kritisiert, abgelehnt, korrigiert? Wurden Ratschläge gegeben, bestraft bei Fehlern oder Nicht-Gefallens, moralisiert? Bereits kleine Botschaften und Handlungen können einen großen Einfluss auf unsere Selbstwahrnehmung haben.

Gerade und besonders die Auswirkung von Erziehungsmethoden, die Abwesenheit von achtsamer Komunikation und gewaltfreier Konfliktlösung, bewirken beim Kind, dass es für sich nach Wegen sucht, die Gefühle von Ablehnung, Verlassenheit, Falsch-sein, Furcht, Scham und Schuld vermeiden und auch nicht spüren zu müssen.

Hinter dem Perfektionsmus steckt also die Überzeugung deines „inneren Kindes“:

„Wenn ich es ‚richtig‘, d.h. nach den Vorstellung des Anderen perfekt, wenn ich besonders gut mache, dann werde ich nicht kritisiert und abgelehnt, sondern angenommen (und geliebt).“

Mehr darüber, wie du die Reise zu deinem „inneren Kind“ antreten, deine Glaubenssätze erkennen und kreieren sowie neue Ziele für dich setzen kannst, findest du in meinem Kurs-Bundle „Entdecke dich selbst“.

Better done than perfect

Besonders „Erziehung“ und die Konflikte mit Kind führen dazu, dass wir mit unseren Strategien in Berührung kommen und die Chance haben, an ihnen wachsen zu dürfen.

Perfektionismus kann uns antreiben, immer besser zu werden, kann aber eben auch zu einer Falle werden und die ganze Familie belasten. Wie auf einer Autobahn ohne Ausfahrt, kann uns der Perfektionismus in eine endlose Spirale treiben, in der wir nie zufrieden sind und die Kontrolle verlieren.

Deshalb geht es darum zu lernen „los zu lassen“ von der eigenen inneren Angst vor Ablehnung und dich selbst verletzlich und fehlbar anzunehmen, wie du eben bist als Mensch.
Dadurch gibst du deinem Kind ein unfassbar großes Geschenk: Du signalisierst, dass es ok ist Fehler zu machen, zu scheitern – und davon nicht die Liebe zueinander abhängig ist!

Außerdem gibst du dabei deinem Kind die Chance jederzeit  „über dich hinaus wachsen zu dürfen“!

Der wichtigste Aspekt dabei ist die Achtsamkeit gegenüber unseren Worten und Handlungen: Denn die Art und Weise wie wir miteinander umgehen, prägt uns ein ganzes Leben lang.

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