Podcast #73 – „Ich geh nicht mit Papa ins Bett!“

Die Abendsituation ist so oft so fordern für Familien. Besonders das “ins Bett bringen” von Kinder ist oft verzwickt, gerade dann, wenn Papa die Einschlafbegleitung übernimmt und das Kind dann an Mama klammert.

Dabei möchten Eltern natürlich, dass ihr Kind sicher und glücklich einschlafen kann, aber sie möchten auch Zeit für sich selbst haben. Es kann eine Herausforderung sein, eine ausgewogene Balance zu finden, aber mit ein wenig Achtsamkeit und Liebe kann es gelingen.

In dieser Podcastepisode geht es daher genau darum, wie man Kinder abends ins Bett bringt und dabei eine Balance zwischen den Bedürfnissen der Kinder und der Eltern findet.

Ganz im Fokus dessen, dass es eben “kein Richtig oder Falsch” in dieser Situation gibt, sondern nur das, was für die Familie am besten funktioniert im Rahmen der bedürfnisorientierten, achtsamen und bewussten Elternschaft.

Wenn dich das interessiert, dann hör hier direkt in die Folge rein und gib mir deinen Kommentar in Apple Podcast!

Sicherheit und Geborgenheit beim Einschlafen

Der Schlaf ist eigentlich grundsätzlich doch erst mal so eine Sache: Er ist besonders. Manchmal auch besonders gruselig.

Der Schlaf bedeutet ein „sich verabschieden“ aus dem Hier und Jetzt, dem Vertrauten und ein „hinübergleiten“ in einen anderen Seinszustand, der sich täglich (bzw. nächtlich) neu ergibt, dazu gehören (Alb-)Träume und mal mehr, mal weniger (un-)ruhige Nächte.

Um also den Schlaf zulassen und gleichzeitig das „Hier und Jetzt“ loslassen zu können, müssen sich Kinder wie Erwachsene sicher und geboren fühlen. Wir müssen „wissen“, dass wir, sobald wir schlafen und evolutionsbiologisch „angreifbar“ wären (und somit den Tod fürchten), in einem geschützten Rahmen ruhen können.

Da Mütter in ihrer Rolle genau diese Eigenschaften „genießen“ und in der Regel gewohnheitsmäßig ihr Kind ins Bett bringen und brachten (vgl. „Einschlafstillen“), ist es für Kinder zunächst ungewohnt, wenn Papa diese Rolle übernimmt.

Die er, ganz wichtig, sehr wohl einnehmen kann und viele Väter das auch zurecht wollen!

Bedürfnisse erkennen

Der Konflikt abends entstand dann zumeist hier, wenn das Kind nicht mit Papa ins Bett will, während gleichzeitig die Mutter ihre Bedürfnisse (z.B. nach Selbstbestimmung) erfüllen möchte und das Kind in emotionale Not gelangt.

Der erste Schritt in der achtsamen Begleitung des Einschlafens ist, sich die Bedürfnisse auf allen Seiten bewusst zu machen.

Jedes Kind hat seine eigene einzigartige Persönlichkeit und BedürfnisseUm herauszufinden, was das Kind braucht, ist es wichtig, ihm zuzuhören und ihm Raum zu geben, um seine Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken einerseits und vor allem dabei in der Not zu co-regulieren mithilfe der achtsamen Kommunikation und Körperkontakt!

Wenn das Kind dann das Gefühl hat, dass es gehört und verstanden wird, wird es eher in der Lage sein, zur Ruhe zu kommen – auch mit Papa!

Nur Klarheit löst den Konflikt

Ein weiterer wichtiger Aspekt des achtsamen Einschlafens ist eine Klarheit und der Mut, neu zu entscheiden, also flexibel zu bleiben statt zu beharren.

Zum Einen dürfen Eltern sicherstellen, dass sie selbst geduldig und liebevoll sind, wenn sie ihr Kind ins Bett bringen. Es ist eine Gelegenheit, die Verbindung zwischen Eltern und Kind zu stärken und Vertrauen aufzubauen. Wenn sich das Kind sicher fühlt, wird es eher bereit sein, zur Ruhe zu kommen.

  • Sobald also eine Anspannung da ist, das Kind Angst hat, an Mama klammert und einfach nicht mit Papa ins Bett will, wird die Einschlafbegleitung so nicht funktionieren können.
  • Sie wird auch nicht gelingen, wenn Mütter dann widerwillig die Einschlafbegleitung übernehmen und im Herzen aber wütend sind „auf das Kind“ oder „auf den Partner“, weil sich der Plan ändert.
  • Oder wenn Papa aufgrund der „Ablehnung“ entmutigt und frustriert ist und, im worst case, das dem Kind zu spüren gibt.

Was hier hilft ist Klarheit:

  • Vertraue ich mir/meinem Partner, dass er das kann? 
  • Vertraue ich meinem Kind, dass es auch ohne mich zurecht kommt?
  • Fühlt es sich gerade für mich so an, als ob es meinem Kind mit unserer Entscheidung HEUTE nicht gut damit geht?
  • Sind wir bereit gemeinsam neue Wege zu finden ohne von Angst und unseren Glaubenssätzen blockiert zu werden?

Es ist notwendig, vor allem je kleiner die Kinder sind, flexibel zu bleiben und auch dem Kind / Partner mit Mitgefühl Zeit zu geben, in neue Situationen gemeinsam zu wachsen.

Die ganze Episode findest du auch hier:

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