Podcast #32 – Warum es keine falschen Entscheidungen gibt

Jeden Tag treffen wir unzählige Entscheidungen, die wir oft ganz nebenbei und mit Leichtigkeit fällen können. Gleichzeitig gibt es jedoch auch solche, bei denen wir mehr und länger abwägen.

Meist aus der Angst heraus „eine falsche Entscheidung“ zu treffen.

Doch gibt es überhaupt „richtige“ und „falsche“ Entscheidungen? Was macht Entscheidungen so besonders? Was genau bedeutet eigentlich „Ent-scheidung“, wovor „ver-abschieden“ wir uns und wofür „ent-schließen“ wir uns? Was hilft, um leichter Entscheidungen zu treffen?

In dieser Podcastepisode geht es genau darum: um unsere Gedanken und Gefühle beim Treffen von Entscheidungen und die heimliche Kraft, die dieses Wort mit sich bringt.

Hier kannst du direkt in diese Episode reihören:

Was Entscheidungen eigentlich ausmacht

„Ich habs nicht so mit Entscheidungen. Ich bin Waage. Ich kann mich nur schwer entscheiden. Ach, Entscheidungen treffen, das ist nicht so meines.“ So in etwa sprach ich, bevor ich wirklich verstand. Denn es gibt ein paar grundsätzliche Bedingungen, die Entscheidungen betreffen:

  1. Wir entscheiden immer und wir entscheiden viel pro Tag!
  2. Bei der Entscheidung schauen wir oft in die falsche Richtung, nämlich in die Zukunft und in die Vergangenheit, statt in die Gegenwart und vor allem nach außen, statt nach innen.
  3. Wir fragen uns im Rahmen von Entscheidungen bereits „wie“ wir etwas machen können, dabei geht es zunächst um das „ob
  4. Entscheidungen treffen wir immer zwischen mindestens 2 Dingen, damit man eine Unterscheidung machen kann, also abwägen kann, bevor wir ent-scheiden
  5. Es gibt kein „egal“ bei der Entscheidungsfindung. In unserem Unterbewusstsein haben wir uns immer für eine Seite entschieden 
  6. Bei der Ent-scheidung ent-schließen wir uns etwas zu tun oder zu lassen

Als Linguistin ist es mir gerade hier auch ein Anliegen den Fokus besonders und gerade hier auf die Worte zu legen.
 

Mit der Entscheidung nehmen wir Abschied

Ich finde es immer so spannend zu prüfen, welche Bilder in unseren Köpfen durch Sprache entstehen:
In der deutschen Sprachen ent-scheiden wir etwas, wir scheiden von etwas, nehmen also Abschied von etwas. Je schwerer uns die Entscheidung fällt, umso schwerer fällt uns dann der Abschied von einer Sache.

Wir „treffen“ Entscheidungen, während im Englischen Entscheidungen „gewählt“ (engl.: to make a choice) und in den romanischen Sprachen Entscheidungen „genommen“ werden (vgl. span.: tomar una decisión; ital.: prendere una decisione).

Woran denkst du, wenn du eine „Entscheidung triffst“? Ist das eine aktive, zielgerichtete Handlung? Glaubst du, du müsstest genau treffen, damit die Entscheidung „richtig“ ist?

Wie können wir leichter Entscheidungen treffen?

Die Entscheidung ermöglicht uns eine Unter-scheidung zwischen Dingen zu treffen, etwas loszulassen, weil wir uns letztendlich zu etwas entschlossen haben.
Sich klar zu werden, dass hier ein Schatz ist, der ein Schloss hat, also „ver-schlossen“ ist und „auf-geschlossen“ werden möchte, hilft immens dabei, die Entscheidung positiv zu sehen als etwas, das endlich Energie freisetzt!

Etwas, was auch du kennst: Sobald du Klarheit über eine Sache hast und dich entschieden hast, geht es los! Du bist selbst entschlossen diesen oder jenen Weg zu gehen.

Genau hier liegen die Schätze verborgen, die dir helfen, leichter und beschwerter loszulassen und Entscheidungen zu treffen:

  1. Mach dir bewusst, dass du selbst dein Leben gestaltest, also eigenverantwortlich bist für dein Leben. Die eigene Schöpferkraft zu entdecken und zu erkennen, dass du nichts musst, sondern immer frei wählen, jederzeit neu justieren kannst.
  2. Damit einher geht, dass du dich löst von der Opferrolle, in der du möglicherweise steckst. Der Schlüssel liegt hier in der Aktivität, im Handeln, im Tun.
  3. Frage nicht nach dem wie sondern finde erstmal eine Antwort, ob du dies oder jenes tun möchtest. Der erste Schritt ist eine ja/nein-Antwort.
  4. Spüre ehrlich in dich hinein. Sobald du Ängste hast, fällt dir eine Entscheidung schwer. Du möchtest dann eben nicht loslassen, dich nicht von etwas verabschieden.
  5. Erinnere dich dann, dass Ängste mit der Vergangenheit gekoppelt sind. Hier liegen alte Lernerfahrungen, Erinnerungen, die dich hemmen. Wähle das, was im Jetzt, in diesem Moment, im Einklang mit dir ist.

Weitere Tipps und Inhalte hörst du direkt im Podcast, auch hier:

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