Leben

2019 - das Jahr der Veränderungen

von Manuela

1 Jahr vergeht so schnell? 10 Jahre vergehen so schnell!

 

Neulich holte mein Mann unser Fotobuch des gemeinsames Neuseelandurlaubs aus dem Jahr 2010 aus dem Schrank. Wir schauten es uns an, zeigten unseren Kindern die Pinguine, Delfine, Robben und schwelgten in Erinnerungen der Reise.

Irre, dachte ich mir. Das ist 10 Jahre jetzt her! Es kommt mir so viel kürzer vor!
Jetzt wurde mir wirklich bewusst (ja, auch mich nimmt der Alltag ein) , dass das kommende Jahr 2020 der Anfang einer neuen Dekade ist.

Rückblick

Vor 10 Jahren war alles noch anders. Ich wusste so vieles noch nicht. So zum Beispiel

  • dass ich nicht nur in meinem 20-Stunden-Teilzeitjob im Marketing während des Studiums auch anschließend in weiteren börsennotierten Unternehmen arbeiten würde und meine Sorge, „wie es wohl weitergeht mit mir“ nach dem Studium vollkommen unbegründet war
  • dass ich nach langer schwerer Krankheit und viel Begleitung alle meine Großeltern und viele weitere Freunde und Bekannte verabschieden würde
  • dass ich einen Heiratsantrag machen würde (woopwoop!)
  • dass ich zwei Kinder bekommen würde, weil ich verstand, dass ich, und nur ich, mein Leben bestimme und ich es unabhängig von meinem Job leben möchte
  • dass die Geburten meiner Kinder meinen Blick aufs Leben und auf mich noch einmal komplett veränderten
  • dass ich ein Unternehmen gründen würde (ob ich es schon lange vorher wusste?), um mit Hilfe von Kommunikation Eltern zur Reflexion ihrer eigenen Geschichte anzuregen, die Beziehung zu ihren eigenen Kindern zu stärken und Kinder so die Möglichkeit geben, sich selbst zu entdecken
  • dass große verändernde Visionen in mir stecken
  • dass ich in mir unwahrscheinlich viel Energie trage, die nur darauf wartete, ausbrechen zu können

Die größte Lektion der letzten 10 Jahre für mich jedoch ist, dass ich für viele Entscheidungen zu lange gewartet habe.

Dass ich stets dachte, einen besseren Moment abwarten zu können.

Dass „die Zeit noch nicht reif für mich ist“ oder „ich doch jetzt nicht einfach dies oder jenes tun kann“. Meine Träume zum Beispiel zu leben….

2019 stand Veränderung an

Januar

Das Jahr beginnt direkt mit vielen Entscheidungen.
Ich möchte nicht mehr klassisch Tagebuch schreiben (was ich seit über 5 Jahre tue), sondern zum Journaling übergehen (und das war so richtig!)

Die Idee eines eigenen Unternehmens und der Name (hinweisend auf meine Leidenschaft und liebe zur Sprache / Kommunikation ) rund um die achtsame Kommunikation wird Realität: Meine Freundinnen schieben mich regelrecht dazu hin.

Sie sagten so oft Dinge wie: „Mach es jetzt endlich! Du musst das machen! Du würdest so vielen helfen können!“) und ich bin dankbar für ihre Hartnäckigkeit!

Nach tagelangem kopfzerbrechen und schlaflosen Nächten entscheide ich mich für ein Business-Coaching und erfahre im ersten Kontakt von meinem Coach, dass ich am Hochstapler-Syndrom leide. Ich hatte das noch nie gehört, lese mich just ein und bin zu tiefst geschockt. Jetzt weiß ich, was mich so lange (Jahre!!!) zurück hielt.

Mein erster tiefer Blick in meine Seele – ich reflektiere viele Themen meiner Kindheit und habe das Gefühl plötzlich zu erwachen. Ich bin total erschöpft, falle erst einmal in ein Loch…
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Ich entschiede mich in diesem Erkenntnisprozess dafür, viel bewusster auf mich zu achten (machte nun endlich Termine bei einer Osteopathin und Masseurin aus, die ich schon Jahre vor mich hin schiebe) und sehe den Januar als Start für eine großen Veränderung.

Februar

Ich melde nun offiziell mein Unternehmen an, bin viel mit bürokratischem Dingen beschäftigt, betrete Neuland. Ich nutze den kompletten Februar für die Reflexion, schreibe meine Wünsche und Träume auf, entwickle einen Plan für mein Business…

März

Der „Neuanfang“ des Frühlings ist auch in unserem zu Hause zu erkennen: Wir haben ein Bad (mit Badewanne)! Seit fast einem dreiviertel Jahr wohnen wir bereits in unserem eigenhändig (und alleine) renovierten Altbau, jetzt endlich haben wir auch ein Bad. Was für ein Baustein, der nun fertig geworden ist und ich wirklich sehr sehr dankbar dafür bin.

Meine so wundervolle Doula Frauke, die mich bei der Hausgeburt meiner Tochter begleitet hatte, hat mich gebeten, ob ich den Kontakt zu einer anderen Mama aufnehmen würde – sie hatte, wie auch ich, eine schwer traumatisierte erste Geburt. Vielleicht könnte ich von meinen Erfahrungen berichten und ihr Mut machen?

Mein Blind-Date entwickelt sich zu einer festen Freundschaft und ich komme immer wieder darauf zurück, dass ich Mütter bestärken möchte, ihren Weg zu gehen und ihr Leben selbst bewusst in die Hand zu nehmen, Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten, ihre innere Weisheit, zu haben.

April

Ich werde just eingeladen bei Mamaprotest e.V. einen Vortrag zu halten zum Thema „Natürlich gebären nach Kaiserschnitt“ und freue mich über die Zusammenarbeit Autorin Ute Taschner, deren Buch „Meine Wunschgeburt“ mich für die zweite Geburt so gestärkt hat.

Die Diskussion vor Ort zusammen mit Dr. med. Michael Krause (Facharzt für Gynäkologie) wird offen, ehrlich – einfach schön! Ich habe im Anschluss viele Gespräche mit (zum zweiten Mal) werdenden Mamas und mir wird mehr und mehr klar, dass ich meine Erkenntnisse (aus positiven und v.a. negativen Erfahrungen) weitergeben will

Mai

Seit fast 2,5 Jahren feiern mein Mann und ich den ersten Paarabend, denn unsere kleinste Tochter schläft zum ersten Mal mit ihrer Schwester bei Oma. Was für ein riesiger Entwicklungsschritt! Wir sind stolz und spüren gleichzeitig, wie dringend wir ein wenig Auszeit nur für uns nötig hatten.

Juni

 Meine erste Runde 1:1 Coaching geht zu Ende und wir fahren im Anschluss in die Berge. Ich spüre, wie sehr ich sie vermisse. Es tauchen viele Fragen auf:

  • Was wollen wir für unsere Zukunft?
  • Wo wollen wir leben?

Ich spüre die tiefe Sehnsucht zur Natur, zu den Bergen, zum Meer, zum draußen sein. Und es arbeitet die Idee eines anderen Wohnortes in uns.

Juli

Kaum zurück geht es mit Vollgas los – ich erstelle meinen Online-Kurs „Gemeinsam wachsen (basics): Von der Wut zur respekt- und liebevollen Eltern-Kind-Kommunikation“.

Der Juli wird der Monat der Höhen und Tiefen. Zusammen mit Dominicus-Patenschaften, dem ehrenamtlichen Familienprojekt, feierten wir 20 Jahre Thika-Kenia-Hilfe. Gleichzeitig kann ich es kaum glauben, dass sich innerhalb einer Woche für meinen Online-Kurs „Gemeinsam wachsen“ 300 Menschen angemeldet haben!

Mein Kurs startete und ich bin überwältigt von dem Feedback, den Fragen, den Q&A Runden, den Gesprächen in der Facebook-Gruppe.

In der letzten Juli-Woche jedoch verstirbt meine Oma. In den letzten 5 Jahren habe ich alle meine Großeltern verloren, gleichzeitig 2 Kinder geboren. Ich bin schwer gebeutelt. „Loslassen“ fällt mir so unendlich schwer. Ich beschäftige ich mich wieder und wieder mit dem Gedanken, was mir wirklich wichtig ist, welche „Aufgabe“ ich habe, was ich mir wünsche, wohin meine Reise geht

August

Während mein Kurs zu Ende geht, sammeln sich Stimmen, die mit mir weitermachen möchten. Rund um „Konflikte erkennen, verstehen, lösen“ erstelle ich ein Gruppenprogramm. Denn genau in den schwierigen Situationen, in denen unterschiedliche Bedürfnisse vorliegen, ist für alle die Frage:

  • Und jetzt?
  • Wie mache ich „es“ jetzt?

Ich erkenne, dass es die Momente sind, in denen die meisten Eltern genau so reagieren, wie sie es selbst erlebt haben: mächtig, bestimmend, alternativ- und vor allem hilflos. Ich entwickle ein Programm um zu zeigen, dass es andere Wege gibt – bedürfnisorientiert, bindungsorientiert, gleichwürdig, respektvoll.

September

Ich beschließe einen langen Traum zu erfüllen: Gleitschirm fliegen. Spontan bei schönstem Wetter erhalte ich auf unserer Durchreise am Gardasee den letzten Spot für den Abendflug.

Von 1800m geht es über den See. Es ist der Moment unfassbaren Glücks. Seitdem ich nur denken kann (bestimmt seit 20 Jahren) wünsche ich mir diesen Moment und habe ihn nie verwirklicht – auf später geschoben….Du erinnerst. Meine rückblickende Erkenntnis.

Ich fühle mich so frei wie nie zu vor. Als ob ich in die Luft gehöre (ich bin ein Luftzeichen). Ich habe kein bisschen Angst, möchte am Liebsten für immer in der Luft bleiben.

Es entsteht ein neuer Traum: Fliegen lernen.

Oktober

Ich habe Geburtstag – und neben dem Hoch habe ich auch ein Tief:

  • Ich bin emotional überwältigt von meinem eigenen Veränderungsprozess
  • Ich sehe so viel Potenzial
  • Ich habe so unfassbar viele Ideen, wie ich unterstützen, helfen kann und

merke doch, dass meine Kraft (und auch die meines Mannes) endlich ist.

Als ob es so sein sollte geben mir gerade jetzt meine Kursteilnehmern des Gruppencoachings in den ersten Wochen bereits unfassbares Feedback über ihr Aha-Momente.

Ich merke, dass ich bei ihnen vieles ins Rollen bringe, Veränderung bewirke und freue mich so unglaublich mit ihnen.

Mein Wunsch, Eltern mit Kindern zu verbinden und in der Gesellschaft etwas ins Rollen zu bringen, den Blickwinkel von Erwachsenen auf Kinder beständig zu verändern, alte Erziehungsgedanken loszulassen, neue Wege zu gehen (sogar in unserem Schulsystem Veränderung zu bewirken), wird zu einer tiefen Mission.

November

Ich freue mich wahnsinnig auf die Febub in Essen und die vielen Vorträge dort, die Ideen, Anreize und Menschen.

Aber wie auch in meinem Workshop „Von der Erziehung zu Beziehung“ klappen die Dinge nicht so, wie ich es mir vorstelle. Mein neues Mantra „Ich gewinne oder ich lerne“ kommt zum Einsatz.

Der November steht ganz in den Vorbereitungen für Weihnachten. Es ist viel los und ich erlebe wieder einen innerlichen „Hochstaplersyndrom“ Abwärtstrend.

Wohl wissend, dass für viele Mamas der Dezember ein echter „Horrormonat“ ist, entschließe ich mich für den „Anti-Wut-Strategie Adventskalender“, in der Hoffnung, dass ich kleien Tipps geben kann, die dabei helfen, den Dezember mit all den Herausforderungen gut zu überstehen.

Dezember

Ich kann es ehrlich gar nicht fassen, dass das Jahr schon wieder rum ist.
Ich blicke ergriffen zurück, mache mir meine Planungen für 2020.

Ich habe viel vor und denke viel nach:

  1. Was sind meine drei wichtigsten Ziele, auf die ich mich in den nächsten 12 Monaten fokussieren möchte?
  2. Warum ist jedes einzelne Ziel wichtig für mich?
  3. Wer will ich sein, um diese Ziele lebendig und real werden zu lassen?

Eines ist sicher: Ich werde weiter meine Mission gehen und Eltern dabei unterstützen ihre bedürfnis- und bindungsorientierten Weg für ihre Familie zu finden.