Podcast #141 – Stark im Wandel: Wie du innere Balance und Verbundenheit im digitalen Zeitalter findest
Du kennst das auch: Du sitzt am Abendbrottisch, und dein Kind / Teenager ist mit halbem Ohr dabei, der Blick jedoch fest auf den Bildschirm des Smartphones oder Tablets gerichtet. Vielleicht fühlst du dich genervt, besorgt oder sogar hilflos. Wie viel Medienkonsum ist zu viel? Welche Regeln sind sinnvoll, und wie kommuniziert man diese, ohne in ständige Konflikte zu geraten?
Es ist das Thema, das wirklich die meisten Familien begleitet: Wie kann es nur gelingen, den Bedürfnisse des Kindes beim Thema „Medien“ gerecht zu werden und gleichzeitig die Risken aufzuzeigen (und Alternativen zu bieten)?
In dieser Episode dreht sich alles um das herausfordernde und aktuelle Thema der Mediennutzung bei Kindern. Ich gehe hier auf die Frage einer Teilnehmerin aus “Gemeinsam wachsen”, meinem Mentoring-Programm, ein. Dabei erfährst du, wie du digitale Medien als Familie reflektierter nutzen und den Umgang damit gelassener gestalten kannst.
In dieser Episode erfährst du…
- Wie du gemeinsam mit deinen Kindern klare Regeln für den Umgang mit Medien entwickeln kannst
- Welche Bedürfnisse durch Computerspiele und Mediennutzung erfüllt werdeb und wie du alternative Strategien anbietest
- Warum es wichtig ist, die eigenen Ängste und Glaubenssätze im Umgang mit digitalen Medien zu hinterfragen
- Wie du Werte und Medienkompetenz in der Familie vermitteln kannst
- Wie du langfristig Entscheidungen triffst, die du aus deinen Werten und Überzeugungen heraus verantworten kannst
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden. Mehr Informationen
Verstehen: Was spielt sich in der Welt hinter dem Bildschirm ab?
Sind wir doch mal ehrlich: Wie oft lenkst du dich mit dem Smartphone ab? Wie oft schaust du darauf oder tippst darauf, obwohl es eigentlich nicht klingelt? (13 Tipps für einen achtsamen Umgang mit dem Smartphone findest du hier).
Wenn unsere Kinder sich in Videospiele oder soziale Medien stürzen oder wir Eltern das Smartphone „ständig in der Hand haben“, geht es oft um weit mehr als nur Zeitvertreib. Diese digitalen Räume erfüllen nämlich Bedürfnisse . Kindern geht es da wie uns Erwachsenen, es geht oft um Zugehörigkeit, Wissen, Inspiration, Verbindung, wenn gleich die Dopaminausschüttung der Geräte eine ungünstige Angewohnheit in uns entwickelt hat…
Bei Kindern geht dabei außerdem noch um:
- Gemeinschaft erleben: Gemeinsam mit Freunden in einem Team zu sein, gibt ihnen das Gefühl, dazuzugehören.
- Held sein dürfen: In einer Welt, in der sie sich manchmal klein fühlen, bietet ein Spiel wie Fortnite die Möglichkeit, stark und mächtig zu sein.
- Selbstbestimmung: Sie entscheiden selbst, wann, wie und wo sie spielen – etwas, das ihnen im Alltag oft fehlt.
Es ist wichtig, dass wir diese Bedürfnisse nicht einfach abtun oder verurteilen. Stattdessen können wir uns fragen: Welche Bedürfnisse stecken hinter dem Verhalten meines Kindes? Und wie kann ich helfen, diese auf eine Weise zu erfüllen, die sowohl ihm als auch unserer Familie guttut?
Konfikte brauchen immer das Gespräch
Statt Regeln einseitig festzulegen, zu beschränken, zu bestimmen, lade doch dein Kind zu einer Familienkonferenz ein. Klingt förmlich? Vielleicht, aber genau darum geht es: allen Beteiligten eine Stimme zu geben. In solch einem Gespräch könnt ihr gemeinsam überlegen:
-
Was ist uns als Familie wichtig? Zum Beispiel gemeinsame Mahlzeiten oder Zeit im Freien.
-
Welche Regeln sind nötig, damit sich alle wohlfühlen? Vielleicht entscheidet ihr euch für feste Zeiten oder ein Gleichgewicht zwischen Spielen und anderen Aktivitäten.
Ein Vertrag, der von allen unterschrieben wird, kann helfen, diese Vereinbarungen festzuhalten. Und: Dein Kind wird eher bereit sein, sich daran zu halten, wenn es mitentscheiden durfte. Das ist schließlich der Weg der gewaltfreien Konfliktlösung in der bewussten Elternschaft.
Wichtig ist es, die eigenen Ängste anzusehen
Oft ist unsere Sorge um die Mediennutzung unserer Kinder tief mit unseren eigenen Ängsten verbunden. Was macht uns so nervös? Haben wir Angst, dass unser Kind süchtig wird? Dass es wichtige Chancen im Leben verpasst? Diese Sorgen sind verständlich, aber manchmal basieren sie auf Annahmen oder Glaubenssätzen, die es zu hinterfragen gilt. (Mehr dazu findest du auch hier)
Ein Beispiel: „Wenn mein Kind keine Mütze trägt, wird es krank.“ Dieser Satz klingt vielleicht vertraut, doch ist er wahr? Ähnlich können wir uns fragen: „Wird mein Kind zwangsläufig süchtig, wenn es viel spielt?“ Oder: „Was bedeutet es wirklich, wenn es keine Lust mehr hat, mit uns gemeinsam zu essen?“
Indem wir uns diesen Fragen stellen, können wir unsere Ängste besser einordnen und unseren Kindern gegenüber authentischer auftreten.
Medien: Wie gut kennst du dich aus?
Unsere Kinder wachsen in einer Welt auf, in der digitale Medien allgegenwärtig sind. Der Wandel, der gerade ist, in dem wir uns befinden, ist spürbar. Ja, dein Kind kennt faktisch nichts anderes – eine Welt ohne Smartphone, geht das überhaupt? Wirklich, du bist Teil der letzten Generation, die noch ein Leben kennt ohne Social Media!
Doch genau deshalb ist es unsere Aufgabe, ihnen und uns selbst zu helfen, ein Bewusstsein für den Umgang damit zu entwickeln und eine „Medienkompetenz“ zu erlangen.
-
Wie funktionieren Spiele und Apps? Warum sie so gestaltet sind, dass wir nicht aufhören wollen
-
Wie reagiert unser Gehirn darauf? Was passiert, wenn das Belohnungssystem immer wieder angesteuert wird?
Dieses Wissen hilft, eigenen Entscheidungen bewusster zu treffen. Und es zeigt deinem Kind, dass wir sie ernst nehmen, indem wir mit ihnen auf Augenhöhe sprechen.
Unsere Verantwortung als Eltern
Am Ende bleibt eine wichtige Wahrheit: Wir Eltern tragen die Verantwortung. Wir entscheiden, welche Regeln es gibt und welche Freiheiten wir zulassen. Und ja, das bedeutet manchmal, dass unsere Kinder wütend auf uns sind. Aber das ist okay.
Ich erinnere mich selbst oft daran: Wenn meine Kinder eines Tages fragen, warum ich eine bestimmte Entscheidung getroffen habe, möchte ich ihnen eine Antwort geben können, die auf meinen Werten basiert. Eine Antwort, die zeigt, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe – auch wenn es nicht immer perfekt war.
Schick mir deinen Kommentar und lass uns verbinden!
Was sind deine Gedanken, Impulse und Fragen zu dieser Episode?
Schicke sie mir gern an info@sprachzeichen.de oder kommentiere hier auf Instagram @sprachzeichen oder in meiner kostenfreien Facebook-Gruppe „Raus aus dem Alltag – rein in die Familie“, was dir gefallen hat.