Podcast #136 – Von der Trennung zur Verbindung: 5 Impulse für mehr Nähe
„Wenn du jemanden liebst, dann ist das schönste Geschenk, das du demjenigen machen kannst, deine Präsenz.“ – Thich Nhat Hanh
Diese Worte des buddhistischen Zen-Meisters beschreiben etwas, das viele von uns inmitten des hektischen Alltags oft verlieren: die Fähigkeit, wirklich präsent zu sein – für uns selbst und für die Menschen, die wir lieben.
Doch warum ist Nähe, diese scheinbar simple Verbindung, so schwer herzustellen? Was hindert uns daran, emotional präsent zu sein? Und wie können wir wieder mehr Nähe und Verbundenheit in unser Leben bringen? In dieser Episode werfen wir einen Blick auf die Ursachen für Distanz, wie Stress unsere Beziehungen beeinflusst und was wir tun können, um mehr Nähe im Alltag zu schaffen.
In dieser Episode erfährst du…
- welche Arten von Stress es gibt
- wie sich Stress auf dein Nervensystem und Beziehungen auswirkt
- was Nähe bedeutet und warum sie so wichtig ist
- die Bedeutung einer sicheren emotionalen Verbindung für die kindliche Entwicklung
- 5 Impulse für mehr Verbindung und Nähe im Alltag
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Warum Nähe so oft fehlt: Der übervolle Alltag trennt uns
Der Alltag hat eine faszinierende Fähigkeit, uns voneinander zu trennen, selbst wenn wir unter einem Dach leben. Inmitten der Hektik von beruflichen Verpflichtungen, Haushalt und der Organisation von Kinderterminen bleibt oft nur wenig Raum für echte Nähe. Es fühlt sich an, als ob der Tag einem strengen Stundenplan folgt: Kinderkleidung muss sortiert werden, der Adventskalender wird mit Liebe – und leichtem Zeitdruck – gebastelt, Geschenke werden recherchiert und gekauft, Anrufe getätigt, Termine koordiniert. Und dann kommen die unvorhergesehenen Ereignisse: Ein Kind wird krank, der Wasserhahn tropft plötzlich, und die Waschmaschine ruft lautstark nach Aufmerksamkeit.
Diese unzähligen kleinen Aufgaben und Herausforderungen summieren sich zu einem konstanten Grundrauschen, das uns unaufhaltsam im „Funktionsmodus“ hält. Während wir von einer Aufgabe zur nächsten hetzen, bleibt kaum Zeit, innezuhalten und uns auf die Menschen zu konzentrieren, die uns am meisten bedeuten.
Manchmal kommt der Stress aber nicht nur von außen. Es sind auch unsere inneren Ansprüche, die uns antreiben und unter Druck setzen. Wir wollen „perfekte Eltern“ sein, alles unter Kontrolle haben, unseren eigenen und gesellschaftlichen Idealen gerecht werden. Diese hohen Erwartungen erschöpfen uns und machen es schwer, präsent und emotional verfügbar zu sein – für uns selbst und unsere Familie.
Das Ergebnis? Obwohl wir physisch anwesend sind, sind wir oft emotional weit weg. Wir sprechen miteinander, aber hören uns nicht wirklich zu. Wir erledigen Dinge gemeinsam, ohne wirklich im Moment zu sein. So wird der Alltag unbemerkt zu einer unsichtbaren Mauer, die Nähe und Verbindung erschwert.
Wie Stress die Verbindung stört: Ein Blick ins Nervensystem
Eher wir es uns versehen, fühlt sich Alltag manchmal wie ein Sprint an, der nie endet. Zwischen Termindruck, Haushalt und den kleinen und großen Dramen des Lebens merken wir oft gar nicht, dass unser Körper längst im Alarmmodus ist. Dieses Gefühl, ständig „auf Empfang“ zu sein, hat viel mit unserem Nervensystem zu tun – und beeinflusst, wie wir Beziehungen erleben.
Das Nervensystem unter Stress: Sympathikus und Parasympathikus
Unser autonomes Nervensystem hat zwei Hauptakteure: den Sympathikus und den Parasympathikus. Der Sympathikus ist unser Gaspedal – er wird aktiv, wenn wir eine Gefahr wahrnehmen. Herzschlag und Atmung beschleunigen sich, die Muskeln spannen sich an. Ursprünglich dazu gedacht, uns vor einem angreifenden Säbelzahntiger zu retten, reagiert dieses System heute leider oft genauso auf den Laptop, der abstürzt, oder das Kind, das gerade Saft auf dem frisch gewischten Boden verschüttet.
Der Parasympathikus ist das Gegenteil: Er wirkt wie die Bremse und bringt uns in den Entspannungsmodus. Er verlangsamt den Herzschlag, beruhigt die Atmung und hilft uns, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Dieser Aspekt, dass es zu viel ist, dass wir zu viel Stress haben, schafft emotionale und physische Trennung und eben nicht Verbundenheit.
Warum wir in Beziehungen den „roten Modus“ aktivieren
Wenn wir gestresst sind, tritt häufig der sogenannte „rote Modus“ des Bindungssystems in Kraft. Dieser Modus, so erklärt es der Neuropsychologe Rick Hanson, entsteht, wenn wir uns nicht sicher und verbunden fühlen. In der Folge wirken selbst harmlose Bemerkungen oder kleine Missgeschicke wie Angriffe, und wir reagieren gereizt oder ziehen uns zurück.
Und schon ist sie, die Emotionale Distanz. Kinder fühlen sich unverstanden oder unsicher, Eltern fühlen sich schuldig oder frustriert. Diese Kluft entsteht oft unbewusst, doch ihre Wirkung ist spürbar: Die Verbindung, die Nähe, die wir uns so sehr wünschen, scheint unerreichbar. Aber die gute Nachricht ist: Es gibt Wege, diese Trennung zu überwinden.
Nähe ist das Fundament einer sicheren Bindung
Nähe ist mehr als ein schönes Gefühl – sie ist essenziell für unsere Beziehungen und die Entwicklung unserer Kinder. Eine sichere Bindung, wie sie der Psychologe John Bowlby beschreibt, entsteht, wenn Kinder erleben, dass ihre Eltern emotional verfügbar und präsent sind.
Nähe schafft nämlich Vertrauen und Sicherheit. Sie signalisiert: „Ich bin hier, du bist nicht allein.“ Für Kinder bedeutet das, dass sie die Welt mutig erkunden können, weil sie wissen, dass jemand da ist, der sie auffängt. Für Eltern bedeutet Nähe, dass sie sich authentisch zeigen dürfen – mit all ihren Fehlern und Unvollkommenheiten. Nähe hat dabei auch biologische Vorteile: Berührungen und liebevolle Interaktionen setzen das sogenannte „Bindungshormon“ Oxytocin frei. Dieses Hormon senkt den Stresspegel und fördert das Wohlbefinden – sowohl bei Eltern als auch bei Kindern. Es ist ein kleines Wunderwerkzeug, das uns hilft, in stressigen Zeiten wieder zueinanderzufinden.
5 praktische Tipps für mehr Nähe im Alltag
Nähe und Verbundenheit sind keine magischen Zustände, die einfach so passieren. Sie entstehen, wenn wir uns selbst regulieren, authentisch zeigen und unsere Mitmenschen mit offenen Armen empfangen. Es braucht Mut, sich verletzlich zu machen, und Geduld, sich selbst und anderen Raum zu geben. Doch die Belohnung – tiefe, erfüllende Beziehungen – ist jede Anstrengung wert.
Wie kannst du also echte Verbindung im hektischen Alltag schaffen?
Es braucht keine perfekten Eltern, sondern ehrliche Momente: authentische Kommunikation, das Zulassen von Gefühlen und kleine gemeinsame Rituale, die den Unterschied machen. Erfahre im Podcast, wie du mit diesen 5 einfachen Schritten mehr Nähe aufbauen kannst – und entdecke weitere inspirierende Impulse hier direkt in meinem kostenfreien Adventskalender für dich.
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