Podcast #129 – Entscheidungen mit Leichtigkeit bewältigen: 9 praktische Tools
Erst kürzlich hatte ich eine Freundin zu Besuch, die viele „große“ Entscheidungen zu treffen hatte:
- Wo ziehe ich hin und wann ziehe ich am Besten aus?
- Wie beende ich die Beziehung zu meinem Partner?
- Wie will ich mein Leben gestalten?
Vier Wochen lang habe ich sie in ihrem Entscheidungsprozess begleiten und ihr unter anderem Tools an die Hand gegeben, die ihr schließlich ganz konkret halfen, weiter zu gehen.
Ja, Entscheidungen können uns manchmal komplett überwältigen, so dass wir starr und handlungsunfähig werden.
In dieser Episode von „Loslassen & gemeinsam wachsen“ gebe ich dir deshalb 9 Werkzeuge an die Hand, die dir helfen zur inneren Klarheit zu gelangen und Entscheidungen mit Leichtigkeit zu bewältigen.
In dieser Episode erfährst du..
- 3 Gründe, warum es dir manchmal so schwer fällt Entscheidungen zu treffen
- was es mit der Entscheidungsmüdigkeit, dem Outcome Bias und dem Auswahl-Paradoxon auf sich hat
- 9 wertvolle Impulse, von der bewährten Pro- und Contra-Liste über die 5-Sekunden-Regel bis hin zur Berücksichtigung von Körperreaktionen und Spiritualität
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden. Mehr Informationen
Warum fällt es uns so schwer, Entscheidungen zu treffen?
Ich kenne das so gut, von mir selbst, meinen Klientinnen, meinem Partner und auch meinen Kindern: Dieses ständige Grübeln, wie man sich entscheiden soll. Je länger du jedoch grübelst, umso schneller ermüdest du: In der Psychologie und Philosophie wird daher „freier Wille“ als die Fähigkeit beschrieben, Entscheidungen bewusst und unabhängig von äußeren Zwängen oder Einflüssen zu treffen. Das bedeutet, wir können selbstbestimmt wählen, wie wir handeln oder auf eine Situation reagieren – zumindest theoretisch.
Unsere Entscheidungfähigkeit begrenzt sich daher schnell auf nur „15 Minuten“ pro Tag, was verdeutlich, dass unsere Fähigkeit, wirklich freie Entscheidungen zu treffen, begrenzt ist. Sobald wir viele Entscheidungen treffen müssen – sei es über Alltagsfragen, Kindererziehung oder persönliche Angelegenheiten – wird diese Kapazität schnell erschöpft.
Das ist ein Phänomen, das auch in der Forschung als Entscheidungsermüdung bekannt ist. Je mehr Entscheidungen wir treffen, desto mehr wird unser geistiger „Energiespeicher“ beansprucht. Das erklärt, warum wir am Abend oft weniger geduldig oder impulsiver handeln: Unsere Fähigkeit, reflektierte, bewusste Entscheidungen zu treffen, nimmt mit der Zeit ab.
Doch warum fällt es uns eigentlich so schwer, Entscheidungen zu treffen?
1. Mangel an Information
Ein entscheidender Grund für unser Zögern bei der Entscheidungsfindung ist das Fehlen ausreichender Informationen. Ohne das nötige Wissen versuchen wir oft, basierend auf unseren bisherigen Erfahrungen und unvollständigem Wissen zu entscheiden. Dies führt dazu, dass wir unsergewiss sind und uns nicht sicher fühlen, einen klaren Weg einzuschlagen.
Es hat einen Grund, weshalb Mark Zuckerberg oder Steve Jobs immer das gleiche Outfit anzogen: Sie sparten sich Entscheidungsfähigkeit!
2. Angst vor der falschen Entscheidung
Die Angst, die falsche Entscheidung zu treffen, ist oft der Hauptgrund für das „Losgehen“ (hör dir unbedingt hier dazu meine Episode zu diesem Thema an). Mit dem Blick auf das gewünschte Ergebnis ist die Sorge gr0ß, genau das nicht zu erzielen – und schon sind wir wie gelähmt. Diese Angst bezieht sich sowohl auf persönliche Zufriedenheit als auch auf messbare Erfolge. Wir fürchten, dass unsere Entscheidung uns nicht glücklich machen könnte oder dass sie nicht den ersehnten Erfolg bringt..
3. Erfahrungen, die bremsen
Zur Angst vor falschen Entscheidungen kommen unsere vergangenen Erfahrungen, die unsere Entscheidungsprozesse erheblich prägen und beeinflussen! Der Outcome Bias oder Historikerirrtum beschreibt dabei die Tendenz, eine Entscheidung allein nach ihrem Ergebnis zu bewerten, anstatt die Umstände und Informationen zu berücksichtigen, die zum Zeitpunkt der Entscheidung vorlagen.
Stell dir vor, du hast deinem Kind erlaubt, draußen barfuß im Garten zu spielen. Später verletzt es sich am Fuß. Plötzlich scheint es so, als wäre es die „falsche Entscheidung“ gewesen, dein Kind barfuß spielen zu lassen – obwohl du zum Zeitpunkt der Entscheidung vielleicht gar nicht ahnen konntest, dass es sich verletzen würde. Der Outcome Bias führt dann also dazu, dass wir nur auf das Ergebnis schauen (die Verletzung) und nicht mehr die Situation betrachten, wie sie vor der Entscheidung war.
Wenn es darum geht, Entscheidungen mit Leichtigkeit zu fällen, ist es wichtig, diesen Bias zu erkennen. Statt dich selbst für das Ergebnis zu verurteilen, solltest du dich fragen: Habe ich basierend auf den Informationen, die ich damals hatte, das Beste getan?
9 Tools, um leichter zu entscheiden
Gerade als Mutter, die oft zwischen den Bedürfnissen der Familie, Arbeit und eigenen Wünschen jongliert, kann die Entscheidungsfindung sehr stressig werden. Wenn du dir jedoch bewusst machen, dass deine Entscheidungs-Ressource begrenzt ist, kannst du Strategien entwickeln, um den freien Willen effektiver einzusetzen – zum Beispiel, indem du weniger wichtige Entscheidungen delegierst oder Routine in deinen Alltag integrierst, um geistige Energie zu sparen. Damit du also schnell mehr Klarheit hast, habe ich hier eine Impulse für dich:
Wenn dein Geist nicht mehr kann, dann braucht der Körper Bewegung. Wenn dein Körper nicht mehr kann, dann braucht der Geist Bewegung.
#1 Pro- und Contra-Liste: Ein bewährtes Mittel
Eine Pro- und Contra-Liste ist ein einfaches, aber effektives Werkzeug, um Entscheidungen analytisch zu fällen. Dies hilft, die Entscheidung rationaler und objektiver zu treffen, da man quasi eine visuelle Darstellung der Argumente bekommt. Indem du alle Pros und Cons aufschreibst, kannst du die Optionen besser abwägen und erkennst möglicherweise sofort, in welche Richtung die Entscheidung gehen sollte. Diese Methode eignet sich besonders gut für komplexe Entscheidungen, bei denen viele Aspekte zu berücksichtigen sind.
#2 Bewegung – für den Körper und Geist!
Wie oft saß ich schon in meinem Gedankenkarussell und kam keinen Schritt voran?! Was hier hilft ist körperliche Aktivität, denn sie klärt deinen Geist zu klären und du kannst mit Leichtigkeit neue Perspektiven zu gewinnen. Wenn das Grübeln dich an einem Punkt blockiert, ist es sinnvoll, eine Pause einzulegen und sich zu bewegen. Dies kann ein Spaziergang sein, eine Sporteinheit oder auch nur ein wenig Dehnen. Bewegung bringt nicht nur den Körper, sondern auch den Geist wieder in Fluss und kann so den Entscheidungsprozess unterstützen.
Im Übrigen: Vice versa gilt das auch für deinen Körper. Wenn du körperliche Beschwerden hast, dann ist es sinnvoll, deinen Geist zu bewegen und zu prüfen, welche Gedanken in dir lebendig sind, die dich ggf. belasten…
#3 Weniger ist mehr: Reduziere die Auswahlmöglichkeiten
Es war so überwältigend! Diese Orangensaftauswahl im Supermarkt in den USA – zig verschiedene Sorten zu unterschiedlichsten Preisen ließen mich völlig überfordert und fragend zurück. Just hier traf mich ganz lebendig das, was uns auch bei der Entscheidungsfindung überfordert: Zu viele Meinungen und Möglichkeiten können zu Entscheidungsparalyse führen!
Es ist daher so ratsam, die Anzahl der Optionen und Ratschläge zu begrenzen, um nicht in die Starre zu verfallen. Indem du die Auswahlmöglichkeiten beschränkst, machst du es dir leichter, eine Entscheidung zu treffen, da du weniger Informationen verarbeiten musst.
#4 Ins Tun kommen mit der 5-4-3-2-1 Regel
Die von Mel Robbins entwickelte 5-Sekunden-Regel ist ein effektives Werkzeug, um Overthinking zu vermeiden: Wenn du merkst, dass du zu viel über eine Entscheidung nachdenkst und dich „zu Tode grübelst“, zähle einfach rückwärts von fünf und handle dann sofort. Diese Technik hilft, den Grübelprozess zu unterbrechen und ins Handeln zu kommen, statt beständig darüber naczudenken, was die „richtige“ Entscheidung ist (hör nochmal hier rein). Statt lange nachzudenken, kannst du so eine Entscheidung schneller treffen und fühlst dich dabei handlungsfähiger und weniger überfordert. Diese Methode ist besonders nützlich für kleinere Entscheidungen im Alltag.
Du willst wissen, was genau die anderen Tipps und Tools sind?
In der Episode berichte ich dir weitere 5 Werkzeuge aus den Bereiche Spiritualität, Mindset und Körperarbeit.
Hier kannst du sie dir direkt anhören!
Schick mir deinen Kommentar und lass uns verbinden!
Was sind deine Gedanken, Impulse und Fragen zu dieser Episode?
Schicke sie mir gern an info@sprachzeichen.de oder kommentiere hier auf Instagram @sprachzeichen oder in meiner kostenfreien Facebook-Gruppe „Raus aus dem Alltag – rein in die Familie“, was dir gefallen hat.