Podcast #123 – Likes statt Achtsamkeit: Social Media und das Kapitalismus-Dilemma
Herzlich willkommen zurück aus der Sommerpause!
Heute geht es um ein Thema, das mich schon sehr lange begleitet, nämlich mein Dilemma als Unternehmerin in der Social-Media-Welt zwischen kapitalistischen Zwängen und dem Wunsch nach echter Verbindung.
Denn Social Media, das beständige Scrollen und Konsumieren hilft uns allen eben nicht dabei, achtsam zu sein, tiefe, berührende und starke Verbindungen zu uns selbst und unseren Herzensmenschen aufzubazuen. Etwas, was ich mir für dich so sehr wünsche.
Ich nehme dich in dieser Folge daher mit auf meine Reise der Zweifel und Kritik, gefangen in diesem Dilemma zwischen Kapitalismus und Achtsamkeit. Dabei teile ich mit dir meine Erfahrungen, Gedanken, offenen Fragen wie auch persönliche Anekdoten aus meinen Anfängen als Social Media Managerin und heutiger Online-Unternehmerin mit der Vision, Menschen (besonders dich mit deinem Kind) in der Tiefe miteinander zu verbinden.
Du erfährst dabei natürlich auch, wie Social Media funktioniert, warum die digitale Welt, unbewusst genutzt, oft mehr schadet als nützt, wie Likes und ständige Erreichbarkeit unser Leben und unsere Werte (negativ) beeinflussen. Schließlich habe ein auch Ideen und Impulse für dich, um bewusster und achtsamer mit “Social Media” umzugehen und zwar so, dass es dir dient.
In dieser Episode erfährst du…
- wie Social Media funktioniert,
- wie der Kapitalismus die Plattformen formt,
- welche Auswirkungen das digitale Konsumieren auf unser Wohlbefinden hat,
- wie Plattformen wirtschaftlich funktionieren,
- welche Rolle die “Aufmerksamkeit” hat und weshalb Unternehmer*innen leider mehr und mehr dem Algorithmus statt dem Kunden und ihren Werten dienen,
- wie wir wirklich tiefe Verbindungen zueinander aufbauen können und welche Rolle ein beuwsster Umgang mit Social Media dabei spielen kann und
- welche Lösungswege und Gedanken ich als Unternehmerin und Nutzerin im Rahmen der sich verändernden Online-Welt habe.
Der Algorithmus-Affentanz des Kapitalismus‘
Ich hab wirklich große Augen gemacht, als ich im Sommer auf einer Kaffeetour den Kaffeebauern sagen hörte: „Ich stecke im Dilemma. Im Dilema zwischen Kapitalismus und meinen eigenen Werte.“
„Ja!“, schrie ich in Gedanken zu mir. Genau so geht es mir seit Jahren auch, denn ich stehe schon lange auf „Kriegsfuß“ mit „den Sozialen Netzwerken“. Und nicht, weil ich sie in ihrem Grundgedanken nicht gut finden würde, sondern weil ich die Entwicklung, den Machtmissbrauch und die wachsende Abhängigkeit stark kritisiere:
Wie können wir denn in einer Welt, die von der Aufmerksamkeitsökonomie des Kapitalismus und den ständigen Reizen der sozialen Medien beherrscht wird, uns in der Tiefe miteinander verbinden, achtsam sein und vor beständigen Vergleichen, psychologischen Mechanismen und Manipulationsstrategien schützen?
Bereits in meiner Social Media Ausbildung im Jahr 2012 wurde auf den Missbrauch und die Manipulation von Unternehmen hingewiesen, die sich „Kommentare und Klicks kauften“, um den Algorithmus zu bekämpfen und Meinung zu machen, (positives) Produktfeedback schreiben zu lassen und gleichzeitig die Konkurrenz mit negativen Stimmen und Rezensionen schlecht zu machen. Ich war damals geschockt über die mutwillige Bösartigkeit, die sich bis heute nicht (ins Positive) geändert hat…
Ein Tag hat 86.400 Sekunden und ein 15-Sekunden-Video schafft keine tiefe Verbindung.
Seitdem ich selbst Online arbeite und tätig bin, wurde mir klar, dass ich die Wahl habe: Mitmachen, sich den Algorithmen und Systemen, die von Plattform zu Plattform anders sind und sich regelmäßig neu definieren, beugen oder sein lassen und neue Wege finden. (Mein Weg ist der Zweite, der einen langen Atem braucht!)
Ich beobachte seither viele Influencer und Unternehmer*innen, die von einem Algorithmus-Hype auf den Nächsten aufspringen und teilweise sogar bis zum Burnout aufopfern FÜR den Algorithmus, um schließlich mit ihrer so oft so wertvollen Botschaft gesehen zu werden.
Ob es das wert ist? Ob das der Weg ist? Für mich jedenfalls nicht.
Mein Ziel für dich ist genau das Gegenteil von dem, was die Plattformen von dir wollen
Weil Plattformen konsumorientiert wirtschaften und arbeiten, ist es deren Ziel, dass du auf ihren Plattformen bleibst. Inhalte, die daher so konstruiert sind, dich lange zu halten, werden „besser gerankt“, damit öfter ausgespielt und dir öfter präsentiert mit dem Ziel, dass du schließlich eine Kaufentscheidung triffst.
Die Unternehmen kämpfen daher auf den Plattformen um die Aufmerksamkeit des Users: Wer hat bessere Inhalte aka Inhalte, die den User „halten“? Wer hat die besseren Werbeplätze? Wer werdet die „besseren“ Strategien an?
Die Plattform entscheidet daher aufgrund vieler diverser und oft undurchsichtiger Gründe, was du siehst und wie viel davon.
Das setzt für dich einen ganz bewussten und selektiven Umgang mit den Inhalten voraus. Stell dir daher die Fragen:
- Aus welchem Grund öffne ich überhaupt jene App und Plattform? Welches Bedürfnis will ich mir damit erfüllen?
- Was ist meine Intention von dem, was ich mir bei Facebook, Instagram, YouTube, TikTok anschaue?
- Wie möchte ich mich fühlen, nachdem ich die Inhalte angesehen habe?
Mein Ziel ist es, dass du von meinen (persönlichen) Inhalten, Geschichten, wissenswerten Fakten in den Sozialen Netzwerken inspiriert wirst. Dass du mit einem guten Gefühl, hilfreichen Gedanken, Aha-Momenten oder Mut schließlich wieder die Plattform verlässt und dich diesem Erleben zuwendest.
Dass du konkret umsetzt, handelst und für mehr Tiefe dich mit Menschen verbindest, die dir weiterhelfen – im Gespräch, im wirklichen „sich gegenüber stehen“. Oder dass du bei diesem einen Thema, das du als „dein“ Thema entdeckt hast, konkret weiter machst, dran bleibst (mit einem Kurs, einer Impulswoche, einem Coaching) statt weitere Töpfe zu öffnen und dich am Ende überfordert und „schlecht“ zu fühlen.
Denn wirkliche Tiefe, wirkliche „Aufräum-, Mindset- und Persönlichkeitsarbeit“ findet außerhalb von Social Media statt.
Sie ist Teil von Gesprächen, von Übungen (also Umsetzungen) in deinem Alltag, in der „realen“ Welt, dort, wo Menschen jede Form der Kommunikation erleben, sich in die Augen sehen und miteinander SIND…
Weitere Impulse, Fakten und Anregungen findest du en detail direkt in der Episode!
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